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Durch die Dynamisierung in Unternehmen gewinnt Teamentwicklung immer mehr an Bedeutung. Gute Zusammenarbeit erhöht den Erfolg von Teams und somit von Unternehmen.
Das einzige was konstant ist, ist die Veränderung. Teams verändern sich in der Zusammensetzung und benötigen eine Begleitung dieses Veränderungsprozesses.
Teamfähigkeit des Einzelnen wird als naturgegeben vorausgesetzt und selten überprüft. In Weiterbildung und Schulung der Mitarbeiter wird enorm viel Gewicht auf den Inhalt, Sachwissen, Zielvorgaben gelegt.
Soft Skills werden zwar als notwendig erachtet, das Training dieser Kompetenzen fällt jedoch allzu oft den Sachzwängen bzw. dem Rotstift zum Opfer. Dabei könnten so viele Meetings kürzer und effektiver ablaufen, wenn das Team funktioniert und es keine „Bremser“ gibt.
Wie kann ein Team langfristig und nachhaltig vom Teamtraining mit »theater impulsiv« profitieren?
„Ein Team ist mehr als die Summe der Einzelnen“
Das gilt nur wenn die Teammitglieder zusammen passen und auch kooperieren.
Meine Theatermethodik eignet sich hervorragend um Teams zu entwickeln. Innerhalb kürzester Zeit, manchmal innerhalb von 2 Stunden, kann ich eine Analyse des IST- Zustandes eines Teams erstellen. Welche Typen befinden sich im Team? Worin bestehen die Potentiale jedes Einzelnen? Wer macht mit? Wer macht nicht mit und warum? Wo ist Schüchternheit und wo ist Widerstand sich auf das Team oder auf eine neue Aufgabe einzulassen?
Im Folgenden möchte ich Schlüsselbegriffe vorstellen, die die Wirkungsweise meines Teamtrainings veranschaulichen.
Neue, zum Teil überraschende, Facetten der Teampersönlichkeiten werden durch die ungewöhnliche Situation sichtbar und als Potentiale erlebbar. Die Teammitglieder erleben sich ganzheitlicher: Erfahren sich als emotionales, körperliches, Intellektuelles und soziales Wesen. Das schafft Vertrauen und Zugehörigkeitsgefühl.
Emotionalität: Positive Gruppenerfahrungen die mit Emotionen verknüpft sind speichern sich in der Erinnerung der Teilnehmer nachhaltiger ab. Das Spiel bietet einen Schutzraum um Emotionen in der „Als-Ob“-Situation angstfrei ausleben zu können.
Gruppenerfahrung: Gemeinsame Erfahrungen schaffen Vertrauen. In der Theatersituation werden Probleme geschaffen und gemeinsam gelöst. Das schafft Vertrauen auch in der Arbeitswelt dieses Erfolgsmodell anwenden zu können.
Gruppendynamisch eingefahrene, unproduktive Muster und Rollenverteilungen wie Außenseiter, heimliche Leitung, usw. können durch ein neues Wir-Gefühl und „passende“ Rollen ersetzt werden.
Es werden festgefahrene, ineffektive Kommunikationsstrukturen durchbrochen.
Zitat eines Teilnehmers: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit „Dem“ so was auf die Beine stellen kann.“
Persönliche Meinungen und Animositäten untereinander („Den mag ich nicht! Den mag ich!“) können hinterfragt und verändert werden.
Das Spielen auf der Bühne erfordert die Persönlichkeit jedes Einzelnen. Niemand kann sich verstecken. Gleichzeitig ist sie ein Schutz. Die Rolle schützt dich und lässt so dein Potential umso mehr leuchten.
Mit dem Improvisationstheater des theater impulsiv gehen die Teilnehmer ungewohnte Wege. Dinge die sie noch nie gemacht haben führen zu neuen Interaktionsmustern. Handlungen werden mit außergewöhnlichen Sprechassoziationen verknüpft. Neues, was nur im Team möglich ist, entsteht.
»theater impulsiv« ist eine handlungsorientierte Methode: „Das Wort ist der Schatten der Tat“ Die Taten zählen. Die Teilnehmer agieren sofort in den Spielszenen - sie bekommen Aufgaben und probieren sich von 0 auf 100 aus. Handeln statt Reden lässt vieles sichtbar werden, was für das Team genutzt werden kann.
Es reift die tiefe Erkenntnis: „Ohne die anderen würde es nicht klappen. Ich brauche die anderen für den Erfolg“. Problemlösungskompetenz wird gefördert: Probleme werden als Möglichkeiten, als Chancen begriffen und als eine konkrete praktische Erfahrung erlebt. Das „JA-Sagen“ als wichtigste Improtheater-Regel verhilft dazu über seine eigenen Grenzen hinaus zu wachsen.
Spiel: Die Ursprünge der Kreativität liegen in der kindlichen, absichtslosen Spielfreude. Mit theater impulsiv werden diese Quellen aktiviert und verfügbar gemacht für das Team und den Einzelnen. Die unglaublich wichtigen Ressourcen: Leichtigkeit, Freude, Kreativität und Spontaneität werden für den Arbeits- und Lebensalltag verfügbar gemacht.
Durch Wahrnehmungsübungen werden die Teilnehmer des Teamtrainings darauf vorbereitet in direkte Kommunikation mit ihrem Gegenüber zu treten. Richtiges Zuhören, Reduzieren von Sprechängsten und konstruktives, achtsames Miteinander können positive Ergebnisse bei der Durchführung eines Teamtrainings mit Theatermethoden sein.
Wer sich bewegt, bewegt sich und andere. Auch im Kopf werden Gedanken in Bewegung gesetzt. Durch den Einsatz des Körpers werden Erfahrungen besser abgespeichert. So wie Schauspieler ihren Text besser lernen, wenn sie sich durch den Raum bewegen und ihn mit Aktionen verknüpfen. So werden die positiven Erfahrungen im Team durch Körperaktionen mental verankert.
Schauspielregeln, wie den anderen ausreden lassen, klare (Körper-)Signale setzen, aufeinander achten und sich gegenseitig unterstützen können als Berufsalltags-Regeln begriffen und verinnerlicht werden.
„Eine der Ursachen, weshalb man so wenig Leute findet, die im Gespräch vernünftig und angenehm erscheinen, ist dass es kaum jemanden gibt, der nicht lieber an das denkt, was er gleich sagen will, als dass er auf das hört, was man ihm gerade sagt.“
Humor: „Wer lacht arbeitet besser und kann auch Probleme besser lösen!“
Gemeinsam lachen und feststellen: Hey, wir können Spaß miteinander haben. Vielleicht sogar bei der Arbeit? Gemeinsam lachen und sich freuen, was in den Kollegen so alles an Phantasie und Kreativität steckt. Mit dem Teamtraining können eingefahrene negative „Auslachmuster" erkannt und in ein positives Miteinander verwandelt werden: Dem jeden Einzelnen wertschätzenden Teamspirit.
"Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen."
Immanuel Kant (1724-1804)
"Eine der Ursachen, weshalb man so wenig Leute findet, die im Gespräch vernünftig und angenehm erscheinen, ist dass es kaum jemanden gibt, der nicht lieber an das denkt, was er gleich sagen will, als dass er auf das hört, was man ihm gerade sagt."
Mit der Methode des Playbacktheaters werden konkrete Themen und Probleme von den Mitarbeitern erzählt und spontan auf die Bühne gebracht. Innere Konflikte werden nach außen gebracht. Die Erzähler fühlen sich ernst genommen und ein tieferes Verständnis untereinander tritt ein.
„Wir begegnen ständig günstigen Gelegenheiten, die als unlösbare Probleme glänzend verkleidet sind.“
„Jedes wahre zweite Mal ist die Befreiung vom ersten.“
Jakob L. Moreno (Stegreiftheater, 1924)
Fehlerkultur: Die Angst, etwas falsch zu machen, lähmt sämtliche Kreativität. Arbeitsabläufe werden unnötig gebremst und die Eigenverantwortung eingezwängt. Oft helfen wohlmeinende Aufforderungen wie „Machen sie ruhig Fehler, das kann jedem passieren“ überhaupt nicht weiter, weil wir seit Kindesbeinen an dazu dressiert worden sind bloß keine Fehler zu machen.
Durch den Sportsgeist des Improvisationstheaters und der Handlungsmaxime habe „Spaß am Scheitern“ kann das Fehler machen wieder lustvoll erlebt werden und zu mehr Selbstbewusstsein führen. „Ich darf Fehler machen“ wird mit der Technik des Improvisationstheaters als konkrete Erfahrung erlebt. Das kann sich zu einer Offenheit im Umgang mit Fehlern im Arbeitsalltag entwickeln was wiederum zum Aufdecken von Fehlern und der Möglichkeit von Korrekturen erleichtert.
Die Erfahrung der Teilnehmer ein kleines Theaterstück auf die Bühne gebracht zu haben ist eine ideale Möglichkeit um Begeisterung zu erzeugen.
AHA- Erlebnisse werden geschaffen: Echte Erlebnisse mit besondere Momenten wie Lampenfieber und unvergesslichen Glücksmomenten.
„Begeisterung ist darum so schätzbar, weil sie der menschlichen Seele die Kraft einflößt, ihre schönsten Anstrengungen zu machen.“
Samuel Smiles, schottischer Arzt und Schriftsteller (1812-1904)
Durch die Theatererfahrung können die Teilnehmer ihre Mitspieler in ihren Potentialen erkennen und sie dadurch „wert schätzen“ lernen in ihrer Einzigartigkeit. Sie geben etwas von sich in das Theaterprojekt und dieses Geben wird unmittelbar durch die Aufführung erfahren.
„Neuere Erkenntnisse der Hirnforscher haben deutlich gemacht, dass das menschliche Gehirn in viel stärkerem Maß als bisher angenommen durch die in sozialen Beziehungen gemachten Erfahrungen strukturiert wird. Diese sozialen Beziehungserfahrungen werden in den komplexesten Bereichen des Gehirns verankert. Sie bilden die Grundlage für die Herausbildung von subjektiven inneren Einstellungen und Haltungen, die ausschlaggebend dafür sind, wie und wofür eine Person ihr Gehirn benutzt, d. h. mit anderen Menschen und mit den Phänomenen der äußeren Welt in Beziehung tritt. Diese einmal entstandenen Haltungen und Einstellungen sind zeitlebens veränderbar, allerdings nicht durch kognitive Belehrungen und Ratschläge und auch nicht durch emotionale Zuwendung, sondern nur durch neue, andere Erfahrungen, die der betreffende Mensch in der Beziehung zu anderen Personen macht.
Damit solche neuen Erfahrungen möglich werden, müssen in sozialen Konfliktsituationen gefangene Personen eingeladen, ermutigt und inspiriert werden, eine neue, andere Erfahrung in der Beziehung miteinander machen zu wollen. Nur so kann aus diesen neuen Erfahrungen eine neue innere Haltung und Einstellung zueinander erwachsen, die dann auch zu einer neuen Grundlage der Bewertung des Konflikts und der daran beteiligten Personen führt.”
Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe, 2012